Die Kameraarbeit ist Ausdruck des unbeschwerten Fragestellers, des Dominikaners in der Moderne. Und diese Art des assoziativen Dokumentarfilmes, der dann erst im Schnitt seine Geschichte erhält, ist das Konzept, viel mehr noch, es ist ein Statement: Der Ordensmann, der sich der Bewegung und der Moderne stellt, auf die Menschen eingeht und die Menschen, die auf ihn spontan reagieren, das Gespräch suchen, ihn ablehnen, neugierig sind, ihr Herz ausschütten. Bei dieser Filmmethode geht es darum, „Raum zu schaffen für das vermeintlich Nichtgelungene“ (Sebastian Schipper) – denn im sogenannten Nichtgelungenen lässt sich die Wahrhaftigkeit der Persönlichkeiten erspüren.
Die Gespräche sind geschuldet der ästhetischen Methode, die auch eine technische ist: Der Dreh mit einer professionellen Steadicam, die unauffällige Schnitte ermöglicht, aber auch gleichermaßen emotionale und fließende Übergänge zwischen den einzelnen Einstellungen. Die Kamera heftet sich an Augustinus und verlässt ihn nicht mehr, die Kamera umgarnt ihn und umkreist die Gesprächspartner. Ihr Dialog und ihr Ringen nach Antworten im Heute wird in schwebenden, manchmal auch unruhigen Bildern festgehalten.
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